Calgary-Rodeo

Ich weiss nur, dass das Rodeo in Calgary das größte der Welt ist und über mehrere Tage geht. DESWEGEN bin ich hier!

Das Rodeo beginnt traditionell mit einer Parade. Etwa 350000 Zuschauer säumten in diesem Jahr die Straßen. Wir sind bereits 3 Stunden vorher da, denn es gilt die besten Plätze zu ergattern. 105 Bilder wurden gezeigt, 700 Pferde wirkten mit, 11 Show-Bands marschierten auf, 5-8000 Teilnehmer machten diese Parade unvergesslich. Der Tag klingt typisch in einer Biergaststätte aus. Leider gibt es nur 80 verschiedene Sorten Bier.

Traditionell gehört es sich, am Morgen in den Ställen zusammen mit den Reitern ein Pancake-Frühstück einzunehmen. Aber nicht jeder hat das Vergnügen, also finden sich Freiwillige, die für die Teilnehmer aus aller Welt ein solches Frühstück in einem Park oder einer Sporthalle organisieren. Kostenlos, selbstverständlich! Man ist Gastgeber!

Das Rodeo-Gelände ist eine Mischung aus Oktoberfest und Disney-Land. Es gibt auf dem gesamten Gelände maximal 5 Bierstände für 100 000 Besucher. Kurz: kein Alkohol, Volksbelustigung, „Futterstände“, Musikshow, Pferde. Die Preise sind exorbitant (Bier 10 Euro, ein einfacher Burger 15 Euro). Es gibt in den Messehallen Wettbewerbe in allen möglichen Disziplinen. Doch das große Rodeo ruft. Heute, am zweiten Tag der Stampede und dem ersten Tag der Wettkämpfe, geht es richtig zur Sache. Es sind alles professionelle Teilnehmer und so sind die Abstände untereinander in den Disziplinen sehr eng. Die Pferde sind überwiegend junge, ausgezeichnet gepflegte Quarterhorses. Unterschiede unter den Pferden, außer die Farbe, sind mit meinen laienhaften Augen schwer auszumachen, aber es gelingt mir hin und wieder. Obwohl die Plätze eher ungünstig sind kann man alles sehen und die Videowand ist direkt vor uns. Nein, alles in Ordnung. Was mir am meisten gefallen hat? Bronc mit und ohne Sattel natürlich und Pony-Reiten. Dabei müssen 3 vier bis sechsjährige ein ausbrechendes Pony mit einem Seil bändigen und einer muss es besteigen und reiten. In diesem Durchgang schafft es keiner von den 5 Mannschaften, aber allen macht es sehr viel Spaß.

Nach dem Wagenrennen ist eine kurze Pause. Danach lassen es die Veranstalter richtig krachen. Es gibt eine Show der Superlative. Artistik, Showdance, Schlager, Feuerwerk, kurzum alles dabei bis zur KI und Virtual Reality mit Sternen am Himmel.

Erst weit nach Mitternacht sind wir wieder in der Unterkunft. Ich bereue nichts, denn deswegen bin ich hergekommen. Es ist mir klar, das man als Tourist nicht die gesamten 7 Tage der Wettkämpfe besuchen kann.

Danach fahren wir ruhig und entspannt nach Edmonton zurück. 550 km ist zwar nicht allzu weit, aber mit einigen Stopps zum Sightseeing oder einkaufen im größten Westernladen Kanadas vergeht die Zeit auch.