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Heute ist „Explorer-Tag“. Erfolge und Misserfolge reihen sich aneinander. Zum Frühstück bin ich pünktlich. Es ist nicht überragend, weder in Quantität noch in Qualität. Pappteller und Plastikbesteck, so wie hier in nahezu allen Hotels üblich, trotz 3 oder 4 Sterne. Ich probiere meine Uber App aus und bin in weniger als einer halben Stunde (statt 2,5 Stunden mit dem Bus) dort, wo ich sein möchte-am Tunnelbus. Die Bushaltestelle für den Tunnelbus befindet sich nicht an der angegebenen Stelle. Ich laufe die Strecke ab und finde nach über einer Dreiviertelstunde Fußmarsch einen Haltepunkt. Ich warte 20 Minuten und da kommt der Bus auch. Ich möchte mit dem Bus auf die andere Seite des Detroit Rivers fahren um zu erkunden, wie das hier läuft. Zum Glück habe ich zufällig einen 10 us-Dollar Schein, denn so viel kostet die Fahrt. Die Busse haben kein Geld an Bord und können nicht wechseln. Es ist immer genügend Kleingeld bereit zu halten, sonst kann man nicht mitfahren. Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Dabei überquere ich die Grenze USA-Canada. Peinliche Fragen von der kanadischen Grenzbeamtin, aber letztendlich ist sie zufrieden. Auf der anderen Seite gibt es zwei Bahnhöfe, es darf geraten werden welchen ich zuerst ansteuere. Nach einer Stunde vergeblichen Suchens gebe ich es auf und wende mich dem richtigen Bahnhof zu (ich hatte den Güterbahnhof erwischt!). Dort bekomme ich einen gedruckten Fahrplan. Von hier aus fahren die Züge nach Toronto. Einen Nachtzug gibt es nicht.

Nach nahezu 3 Stunden Fußmarsch, komme ich wieder am Tunnelbus an, der natürlich Verspätung hat. Also fast eine Stunde warten. Aber durch meine Dusseligkeit komme ich sowieso zum Picknick zu spät. 

Der Rest klappt leidlich. Ich benutze wieder Uber, wenn ich freies WLAN habe. Unterwegs sehen wir viele Menschen auf den Parkplätzen stehen und Party machen. Es wird sogar gegrillt. Ein Eishockey-Spiel steht an und der „warm up“ findet auf den Parkplätzen schon Stunden vorher statt. Bereits am Morgen habe ich Schlangen vor dem Verkaufsstand gesehen. Einige haben sogar übernachtetet um gute Rest-Karten zu bekommen 

Der Fahrer fährt mich zunächst an das falsche Ende des Parks. Aber einige Brüder sind noch da und wir machen uns bekannt. Obwohl alles in den letzten Zügen liegt werde ich warm aufgenommen. Ich werde sogar ins Hotel gebracht. Hier beginnt der Stress. Aber nach 2 Stunden sind die Entscheidungen für die nächsten Tage gefallen und die Buchungen gemacht. Ich bin relativ zufrieden, obwohl der Nachtbus ausgerechnet an meinem Tag nicht geht. Aber auch dafür gibt es eine Lösung. Das Ende der Reise kann ich entspannt angehen. Darauf genehmige ich mir noch ein Bier in der Kneipe nebenan. Das Bierglas ist aus dem Eisschrank. Im (zum Glück gezapften) Bier schwimmen Eisstücke. Alles schmeckt dünn. Neben allen möglichen Jagdtrophähen hängen ca. 30 Fernseher  von der Decke. 4 oder 5 Sportsendungen laufen simultan. Zur Bedienung wurden die Mädels aufgebrezelt: im engen rotkarierten Top und Hotpens mit Stiefeln. Na ja, man kann es auch übertreiben. Ich bin in Amerika.