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Ein Schlafsack, einen Luftmatratze und ein Kopfkissen, dazu eine Kühlbox mit Verpflegung. Na gut, mit dem Chevy muss ich mich erst eingewöhnen. Aber schließlich habe ich Ural 375 gefahren. Das fahren auf dem Highway ist normal. Ich fahre in eine Hutterersiedlung und sehe mir die Kommune etwas genauer an. Etwa 40 – 50 Familien leben hier in Reihenhäusern. Für den Hofladen und für die gemeinschaftsküche wird Kleinvieh gehalten. Im Garten sind die halbwüchsigen Kinder dabei Kartoffeln zu roden und Gemüse anzubauen. Die uralt-Technik ist gerade richtig für diesen Garten, der die Größe einer Neubauernstelle hat. Bereits 2 Stunden nach meiner Abfahrt am Morgen macht es Peng und ein Steinschlag erzeugt ein nicht zu übersehendes Loch von 5-7 mm. Na gut, die Scheibe hält aber durch den TÜV komme ich damit nicht. Und das ausgerechnet auf dem Cowboy-Trail, auf dem ich den Cowboys gute Ratschläge geben wollte. Ich fahre gemütlich nach Banff. Bald habe ich die Ebene verlassen und die Berge machen sich bemerkbar. Ich fahre an einer kleinen Reservation vorbei. Etwas weiter wurde Steinkohle unterirdisch abgebaut. Vom Dorf ist nicht mehr viel übrig: die Kirche, der Golfclub und 3 Kneipen. Viele Flächen stehen zum Verkauf. In der Ferne sehe ich den ersten Gletscher des Columbia Eisfeldes. Die Berge erreichen hier Höhen bis 3700 m, aber die Gletscher schmelzen auch hier ab. Das Wetter wird wechselhaft und einzelne Schauer von Nieselregen kommen herunter. Die Straße zwischen Jasper und Banff ist eine Touristenattraktion ersten Ranges. In jedem Reiseführer wird sie beschrieben. Sie ist nicht nur gut ausgebaut, sondern an nahezu jeder Ecke steht ein (und wirklich nur ein!) Hinweisschild auf einen Aussichtspunkt. Offensichtlich kann man hier auch gut wandern. Belustigt stelle ich fest, dass alle Touristen den Hinweis am Eingang des Nationalparks befolgen und genügend Wasser dabei haben. Für die 300 m zum Aussichtspunkt ist jeder zweite mit einer Wasserflasche bewaffnet. Auch den Hinweis, keine Wildtiere zu füttern befolgen alle, denn es gibt hier keine Wildtiere.
Es wird zeit für eine Unterkunft. Natürlich habe ich nicht vorgebucht. Das Hotel „Zur Post“ will 750 Dollar (500 Euro) für die Nacht für eine Person ohne Frühstück. Das gegenüberliegende „Inn“ ist offensichtlich billiger, aber mit Swimmingpool und Erlebnisbereich sicher auch außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Ich decke mich mit den üblichen Männerutensilien ein und fahre 25 km in den Nationalpark. Die dortige Jugendherberge hat zwar keinen Strom und keine Wasserleitung, aber ein Bett in einem Raum. Das fließende Wasser ist der Bach vor den Hütten und der wenige Strom kommt aus zwei Solarzellen. Die Trockentoiletten sind natürlich zentral für alle. Ein junges Pärchen und eine Familie, beide aus Deutschland sowie zwei rumänische Damen aus Ohio leisten mir Gesellschaft. Die kanadischen Wanderer sind mit sich selbst beschäftigt und massieren ihre Muskeln vom wandern.